Konzertbericht: Hardrock Mayhem 2018 Wabe, Berlin

Einen Tag nach Halloween war es vorbei mit Gruselgestalten und Hobby-Gothics. Der Kleidungsstil der Musiker am heutigen Abend war trotzdem ziemlich extravagant. Die Outfits waren teilweise geprägt vom Glam- und Sleaze Rock der achtziger Jahre. Am Start waren die Berliner Bands Sunday Mayhem und Diesel Romantik, sowie Final Fortune aus Koblenz und die tschechische Band DARKH.

Diesel Romantik

Die erste Band des Abends ist noch eine junge Band. Die Berliner Musiker von Diesel Romantik fanden sich erst im letzten Jahr zusammen. Tolle Gitarrenriffs, grooviger Bass und eine interessante Stimme prägen ihre Musik. Einige der Gäste haben mit Sicherheit auch ihren Auftritt im Berliner Club Blackland in diesem Frühjahr gesehen. Diesel Romantik ist eine vielversprechende Band, die sich zumindest in der Berliner Club- und Kneipenszene etablieren wird.

Setlist

  1. Resting is Rusting
  2. Running
  3. Down `n‘ Dirty
  4. Five Days
  5. Dance With Me
  6. Heartbreak Blues
  7. Ain’t Got Nothin‘

Final Fortune

Die Band Final Fortune wurde 2015 gegründet. Die Musiker vollziehen eine perfekte Zeitreise in die 80er Jahre, musikalisch sowie optisch. Toupierte Haare, Leder und Jeans sind ihr Markenzeichen. Auch ihre Gitarrenriffs erinnern eindeutig an die großen Hardrock Bands von vor über 30 Jahren.
Sie haben bisher schon reichlich Liveerfahrungen gesammelt und spielten in jedem Jahr zwischen fünf und zehn Konzerten, auch schon als Support von bekannteren Bands, wie zum Beispiel Anvil oder Diamond Head. Die Koblenzer Band wurde vom Publikum stürmisch gefeiert und wird auch in Zukunft ein gern gesehener Gast in der Hauptstadt sein.

Setlist

  1. Power Of The Lightning
  2. Reaching For The Sky
  3. Electric Lover
  4. Hungry For Love
  5. You Won’t Get Far
  6. Tonight (I’m Coming Home)
  7. Raised On Rock
  8. Dirty Nights

DARKH

DARKH ist eine Band aus Tschechien. Ihr Sound hat Einflüsse aus einem breiten Rockspektrum. Musik von Darkrock bis Metal mit einer Tendenz zum Gothic macht diese Band für Fans mit verschiedenem Musikgeschmack interessant.

Die Band, die früher als Bitch & Chips bekannt war, wurde 2009 gegründet und stand bereits mit vielen jungen Rockbands auf  Europas Bühnen.
Die Band veröffentlichte zu Beginn einige EPs, bis dann endlich Ende 2016 ihre Debüt-CD „A Story Yet Untold“ veröffentlicht wurde.
Beim Auftritt von DARKH erfuhr die Stimmung in der Wabe erneut eine Steigerung.

Der Sänger sagte, er mag nicht, wenn die Leute hinten stehen und forderte alle auf, nah an die Bühne zu kommen. Jetzt hatte es noch mehr von Clubfeeling.
Das Publikum rief dann mit der Band „Hell Yeah“ um die Wette. Eines der Highlights war das Alice Cooper Cover ‚Schools Out‘. Dann wurden die Fans aufgefordert, nach dem Auftritt am Merchandise Stand vorbeizukommen. Die Band bot an, alles zu machen, was die Leute wollen.

Natürlich fehlte im Set nicht der 2015er Song ‚Bury Our Bones‘, zu dem es einen schönen Videoclip gibt. Die Stimmung war nun wirklich super – ein Fans hat mit ins Micro gesungen und die anderen den Refrain des Songs. Als speziellen Gast hatten DARKH heute Dave eingeladen. Er war früher der Bassist der Band, ist aber vor einigen Jahren nach Berlin gezogen und hat die Band verlassen. Das war ein toller Auftritt einer sehr sympathischen Band.

Setlist

  1. Intro
  2. My Curse
  3. Lights out
  4. The Try Outs
  5. Anal Sin
  6. Schools Out
  7. I Wanna Be Free
  8. Just Like Pinḋour
  9. Bury Our Bones
  10. Roman Dopiči
  11. Motionless
  12. Nazdar Zdar

Sunday Mayhem

Die letzte Band des Abends feierte heute Abend den Release ihrer gleichnamigen EP. Sunday Mayhem veröffentlichte außerdem eine Woche vor dem Konzert ihren ersten Videoclip.

‚Midnight Playgrounds‘ war dann nach einem Intro auch der erste Song der Band, den sie dem Publikum heute Abend präsentierten. Die Berliner Newcomer hatten das Publikum von Beginn an auf ihrer Seite – über 100 Hard Rock und Metal Fans waren in der Wabe mit dabei – nicht schlecht für einen Donnerstag. Wie bei Final Fortune, fühlte man sich auch beim Auftritt von Sunday Mayhem in ein anderes Jahrzehnt zurückversetzt. Die Lederoutfits und langen Mähnen der Bandmitglieder unterstützten diesen Eindruck auch optisch. Das Set hatte zahlreiche Highlights – so zum Bespiel als die Gitarristen zum Biertrinken aus Trichtern am Bühnenrand von Sänger Timothy ‚gefüttert‘ wurden.

Auch der von der Band geforderte Circlepit funktionierte hervorragend. Nach acht Songs war es dann auch schon vorbei, aber das Publikum gab alles und lockte die Band erneut auf die Bühne. Dann hieß es: ‚Wer von euch auf der Berliner Biermeile war, der weiß, was jetzt kommt‘. Und zur Überraschung einiger Konzertbesucher kamen 2 Bandmitglieder komplett nackt auf die Bühne, ‚bekleidet‘ nur mit ihren Instrumenten. Das war ein spektakuläres Finale eines tollen Auftritts.

Setlist

  1. Intro
  2. Midnight Playgrounds
  3. GTFO
  4. Tame the West
  5. How’d U Wanna
  6. Cry for Revenge
  7. Rock Revolution
  8. Danger on Aproach
  9. Nice Boys

Unser Fazit:

Das war ein interessanter, abwechslungsreicher Konzertabend mit jeder Menge Unterhaltungswert. Alle Bands haben das Potential für mehr und werden ihren Weg gehen. Diese tolle Veranstaltung hätte durchaus noch ein paar Zuschauer mehr verdient.