Von Kraftwerk bis Depeche Mode: Die Geschichte des Synthiepop

Synthpop ist eine Stilrichtung innerhalb der elektronischen Tanzmusik, die in den 1970er Jahren entstand und deren wesentliches Merkmal die Verwendung elektronischer Instrumente als Stilelement ist. Akustische Instrumente wie Gitarren, Bassgitarren und Schlagzeug spielen im Synthpop, im Gegensatz zur Rockmusik, nur eine marginale Rolle. Synthesizer, Sampler und andere elektronische Geräte werden genutzt, um neue künstlerische Wege der Klanggestaltung und Stilschaffung zu gehen.

Die Anfänge des Synthpop liegen in Europa, insbesondere in Deutschland und England. Die ersten Bands, die mit Synthesizern experimentierten, waren Teil der Krautrock-Welle Ende der 1960er Jahre. Anfang der 1970er Jahre begannen auch Bands in England, Synthesizer zu nutzen. Der erste wirkliche Elektropop-Hit war die Single „Popcorn“ von Hot Butter aus dem Jahr 1972. Ein wesentlicher Einfluss auf die Entwicklung des Synthpop hatte die deutsche Band Kraftwerk, die ab 1974 vor allem eingängige Musik produzierte.

Während Synthesizer in den 1970er Jahren noch sehr teuer waren und daher nur wenigen Musikern vorbehalten blieben, kamen Ende der 1970er Jahre zunehmend preiswertere und kompaktere Instrumente auf den Markt, die für einen größeren Kreis von Musikern erschwinglich wurden. Dies führte zu einem Boom von Synthesizer-Bands, die zunächst auf Independent-Labels veröffentlichten. Vertreter der ersten großen Welle von Synthie-Interpreten (ca. 1978-82) waren Depeche Mode, Pet Shop Boys, OMD, The Buggles, New Order, Eurythmics, Soft Cell, Gary Numan, Blancmange, Yazoo, Ultravox und Visage. Anfang bis Mitte der 1980er Jahre erreichte der Synthpop seinen kommerziellen Höhepunkt mit Hits wie „Fade To Grey“ von Visage, „Sweet Dreams (Are Made of This)“ von Eurythmics, „Tainted Love“ von Soft Cell oder „People Are People“ von Depeche Mode.

Einige der bekanntesten Synthpop-Künstler sind:

  1. Alphaville
  2. And One
  3. Boytronic
  4. Bronski Beat
  5. Camouflage
  6. Depeche Mode
  7. De/Vision
  8. Erasure
  9. Eurythmics
  10. Fad Gadget

Synthpop wird oft mit den Begriffen „Elektropop“ und „Technopop“ in Verbindung gebracht, deren genaue Definition und Eingrenzung unterschiedlich diskutiert werden. Im Gegensatz zur elektronisch erzeugten Popmusik ist nicht jede elektronisch erzeugte Popmusik automatisch Synthpop. Trotzdem bleibt der Synthpop als ein wichtiger Einfluss auf die Popmusik bis heute bestehen.

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