Berlin, die pulsierende Metropole, hat sich erneut als Brutstätte für musikalische Innovationen erwiesen. Das neueste Juwel aus dieser Szene ist das Ein-Mann-Synthpunk-Projekt ASSASSUN, gegründet von Alexander Leonard Donat im Jahr 2021. Donat, ein Klangalchemist, der das Ziel verfolgte, seinen bestehenden Projekten eine rohe und minimalistische Synthesizer-Identität hinzuzufügen. Ein musikalisches Alter Ego, das, wie es Complex Distractions aus den USA treffend beschreibt, „teils frenetisch elektronisch, teils Trenchcoat-tragend-romantisch“ ist.

Bereits von Bandcamp als „eine Masterclass in bezauberndem Gothic-EBM“ gefeiert, hat ASSASSUN mit seinem dritten Album, „Post-Climax“, die Grenzen seines Sounds erneut erweitert. Hier manifestiert sich Donats Umgang mit einer frustrierenden Welt, indem er seinen Zynismus in synthetische Klanglandschaften umsetzt, die gleichermaßen beruhigend und dystopisch sind. In diesem Album wird eine musikalische Reise präsentiert, die von kalten Beats und dystopischen Arpeggios durchzogen ist.

Eine faszinierende Wendung offenbart sich direkt zu Beginn des Albums mit „You Can’t“, dem ersten ASSASSUN-Track überhaupt, der bewusst auf Beats verzichtet. Dieser kontrastreiche Einstieg in „Post-Climax“ setzt den Hörer aufmerksam in den Sog. Der Abschluss des Albums, „Skull-Line“, hingegen, wird von den hektischen Schüssen der Shotfire-Snaredrums begleitet, die eine explosive Energie freisetzen.

Doch zwischen diesen Polen erstrecken sich zehn Tracks, die überraschend ihre Schatten auf unterschiedlichen musikalischen Ebenen werfen. Hier zeigt sich ASSASSUNs Vielseitigkeit, indem er sich mehr auf Faux Rap als auf Darkwave und mehr auf Ambient als auf Industrial konzentriert. Diese scheinbaren Genre-Experimente entpuppen sich jedoch als organische Weiterentwicklung und wesentliche Bestandteile von „Post-Climax“.

Das Album entfaltet sich als düsteres Statement der Selbsttherapie (Ox-Fanzine), wobei ASSASSUN eindringlich Worte spuckt, um seine Seele von den Untiefen seiner Resignationen und inneren Dämonen zu reinigen. Es ist ein künstlerisches Manifest, das die Hörer dazu auffordert, sich mit den Schatten ihrer eigenen Emotionen auseinanderzusetzen.

Insgesamt präsentiert „Post-Climax“ eine beeindruckende Synthpunk-Odyssee durch düstere Klanglandschaften. ASSASSUN führt uns auf eine Reise, bei der die Grenzen zwischen Genres verschwimmen und die Sinne auf eine einzigartige Entdeckungsreise mitnehmen. Ein Album, das nicht nur die Berliner Elektroszene bereichert, sondern weltweit Aufmerksamkeit verdient.

Release date: 16. Februar 2024
Formats: CD, Cassette, Download

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