Corona Chronicles mit Sebastian Lohse im Interview

Heute führten wir unser Corona-Chronicle-Interview mit Sebastian Lohse, Sänger und Autor:

Gothic Empire: Die allerallerwichtigste Frage: Wie geht es Dir?

Sebastian: Mir geht es gut. Bin gesund und optimistisch.


Gothic Empire: Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag. War alles etwas anders dieses Jahr? Konntest Du trotzdem den Tag genießen?

Sebastian: Ja, mit genügend Sekt ging es ganz gut – die Sonne schien und statt großer Party gabs viele Telefonate …


Gothic Empire: Corona hat die Welt auf den Kopf gestellt, so eine Situation gab es noch nie. Wie verändert die Krise Deinen Alltag?

Sebastian: Irgendwie hab ich dieses Wort Krise noch nicht so richtig für mich entdeckt. Natürlich muss auch ich mich einschränken – aber so problematisch finde ich es noch gar nicht – tut eigentlich eher mal ganz gut. Auch wenn ich nicht wirklich auf „verordnete Pausen“ stehe. Was mir nicht gefällt ist, dass die Menschen schon langsam recht verstört wirken. Bisher hab ich mich aber auch noch nicht infiziert – und das bringt mich auch in eine recht „glückliche“ Situation.


Gothic Empire: Du bist ja nicht nur Musiker, sondern auch Autor. Schränkt Dich der Virus in irgendeiner Form denn überhaupt ein, was Deinen Beruf angeht, so ganz abgesehen von Live-Auftritten?

Sebastian: Gerade arbeite ich an einem Hörspiel, „Das tapfere Schneiderlein“. Kurz vor den Beschränkungen hab ich da die letzten Aufnahmen gemacht – übrigens mit dem „Letzten Einhorn“ von In Extremo. Im Studio arbeite ich eh allein und daher – hab ich einfach mehr Zeit dazu. Ein paar Live-Auftritte und die Buchmesse wurden abgesagt – aber ich hoffe ja, dass das alles irgendwann nachgeholt werden kann.


Gothic Empire: Glaubst du, das der Mensch sich verändern wird, wenn die Krise überstanden ist?

Sebastian: Wenn wir Glück haben, bleibt zumindest im Hinterkopf, dass das Eis auf dem wir gehen, recht dünn ist.


Gothic Empire: Es wird ein Leben nach Corona geben, aber bist Du der Meinung es wird anders sein als davor? Viele Menschen sind egoistisch und hamstern, andere opfern sich auf, arbeiten an der Front, wird es das Denken verändern?

Sebastian: Ich hatte schon vor Corona den Eindruck, dass das Gesundheitssystem ordentlich überholt werden muss. Das sollte sich dringend verändern – nicht profitorientiert arbeiten, sondern nur im Sinne des Hippokrates.


Gothic Empire: Viele Künstler haben eine Plattform gefunden, im Internet an den Streaming-Partys mitzuwirken. Wäre auch das was für Dich? Eine Lesung halten oder ein Wohnzimmerkonzert?

Sebastian: Anfangs hatte ich schon drüber nachgedacht – aber das ist ja dermaßen inflationär – da spar ich mir das lieber 🙂


Gothic Empire: Glaubst Du, das der Markt sich auch dahingehend verändern wird, mehr online passiert, weil die Angst bleibt?

Sebastian: Nein.


Gothic Empire: Hat es Auswirkungen auf Dein Leben, denkst Du über viele Dinge nach?

Sebastian: Ich hab gerade „The New Pope“ von Paolo Sorrentino gesehen – das hat mich durchaus zum Nachdenken gebracht – überhaupt, die Zeit zum Lesen und Gutes zu sehen und zu hören, sollte man unbedingt nutzen, finde ich.


Gothic Empire: Meine immer gestellte Lieblingsfrage: Was darf in Deinem Leben nicht fehlen, materiell oder emotional, was darf nicht ausgehen, musst Du immer zu Hause haben?

Sebastian: Ruhe.


Gothic Empire: Wenn Du der Welt etwas mit auf den Weg geben würdest, was wäre das?

Sebastian: Lasst Euch nicht Stressen!


Gothic Empire: Ich glaube, das reicht erstmal. Vielleicht greifen wir das Thema am Ende des Jahres nochmal auf und gucken, was sich verändert hat. Ich danke Dir für Deine Zeit!!!

Weitere Informationen zu Sebastian Lohse

http://www.sebastianlohse.de/